ERROR
Ein Motor stottert, das Boot stockt. Für einen Moment hält alles an. Boogie schaut auf den Fluss, der träge wirkt, doch unter der Oberfläche voller Strömungen ist. „Error“, murmelt er – halb zu sich selbst, halb zum Motor, halb zur Welt.
„Error“ – das ist mehr als ein technischer Defekt. Es ist der Moment, in dem etwas nicht mehr funktioniert, das aber schon lange brüchig war. In MONIKONDEE wird dieser Fehler sichtbar: im Leben indigener Gemeinschaften, deren Flüsse verschmutzt, deren Wälder abgeholzt, deren Sprachen verdrängt werden. Boogie fährt weiter, bringt Waren, Nachrichten, Geschichten – und doch wird klar, dass sich der Weg, den er nimmt, immer schmaler zieht.
„Error“ – sagen wir heute, wenn der Bildschirm flackert, das System abstürzt, eine Datei sich nicht öffnen lässt. Wir laden neu, wir starten neu. Doch was, wenn der Fehler im System selbst steckt – in einem Gefüge aus Ungleichheit, Ausbeutung und Gewalt? Was, wenn die Fehlermeldung keine Störung, sondern ein Warnsignal ist, das wir zu lange überhört haben?
Im Kino werden diese Fehler sichtbar. Sie sind unbequem, laut, manchmal schmerzhaft klar. Aber genau deshalb braucht es
Orte wie das MOVE IT! Filmfestival: Räume, in denen wir hinsehen, zuhören, verstehen. Räume, in denen der Fehler nicht gelöscht, sondern erkannt wird – als Anfang von Veränderung.
Das Festival bietet die Möglichkeit, mit Filmemacher:innen, Expert:innen und vor allem miteinander ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, Gedanken auszutauschen, Hintergründe zu erfahren. Es wird begleitet von einem Sonderprogramm, das den Blick über die Leinwand hinaus erweitert. Lesungen, Workshops, eine Radiosendung – die zusätzlichen Formate öffnen neue Perspektiven auf die Themen des Festivals und verbinden sie mit lokalen Erfahrungen.
Seit 21 Jahren zeigt MOVE IT! Filme, die aufrütteln, berühren und Fragen stellen. Sie erzählen von Brüchen, Verlusten, aber auch von Widerstand, Mut und Hoffnung. Und so ist das diesjährige Motto zugleich Mahnung und Einladung: „Error“ – ja. Aber auch: neu beginnen, anders denken, Menschlichkeit wagen.
WATCH OUT, MOVE IT!
ERROR
An engine splutters, the boat stalls. For a moment, everything stops. Boogie looks at the river, which appears sluggish but is full of currents beneath the surface. ‘Error,’ he mutters – half to himself, half to the engine, half to the world.
‘Error’ – that’s more than a technical defect. It is the moment when something that has long been fragile finally stops working. In the film MONIKONDEE this error becomes visible: in the lives of indigenous communities whose rivers are polluted, whose forests are being cut down, whose languages are being suppressed. Boogie drives on, carrying goods, news, stories – and yet it becomes clear that the path he is taking is becoming increasingly narrow.
‘Error’ – that’s what we say today when the screen flickers, the system crashes, a file doesn’t open. We reload, we restart. But what if the error lies in the system itself – in a structure of inequality, exploitation and violence? What if the error message is not a malfunction, but a warning signal that we have ignored for too long?
On the big screen, these errors come to light. They are uncomfortable, loud, sometimes painfully clear. But that is precisely why we need places like the MOVE IT! Film Festival: spaces where we can look, listen and understand. Spaces where the error is not deleted, but recognised – as the beginning of change.
The festival offers the opportunity to engage in conversation with filmmakers, experts and, above all, with each other, to ask questions, exchange ideas and learn about the background. It is accompanied by a special programme that broadens the view beyond the screen. Readings, workshops, and a radio programme – these supplementary formats offer fresh perspectives on the festival’s themes, linking them to local experiences.
For 21 years, MOVE IT! has been showing films that rouse, move and ask questions. They tell of rifts and losses, but also of resistance, courage and hope. And so this year’s motto is both a warning and an invitation: ‘Error’ – yes. But also: start afresh, think differently, dare to be human.
WATCH OUT, MOVE IT!
FILME/FILMS
ZEITPLAN/SCHEDULE
FSK: 18
anschließend Filmgespräch mit den Regisseur:innen Tolin Alexander, Lonnie van Brummelen und Siebren de Haan
FSK: 18 | CN: Film thematisiert Gewalt
VSR: 18 | CN: Film addresses violence
anschließend Filmgespräch mit dem Regisseur Gerald Igor Hauzenberger
FSK: 6, Altersempfehlung: ab 8 Jahren
VSR: 6, Recommended age: 8 years and older
FSK: 18 | CN: Film thematisiert Antisemitismus, Gewalt und Suizid
VSR: 18 | CN: Film addresses anti-Semitism, violence and suicide
FSK in Tschechien: 12
VSR in Czechia: 12
anschließend Filmgespräch mit Regisseur Tomáš Hlaváček und Protagonistin Zdena Holcmanová
Kooperation mit | Cooperation with
Tschechisch-Deutsche Kulturtage

FSK: 18 | CN: Film thematisiert und enthält Darstellungen von Gewalt und Suizid
VSR: 18 | CN: Film deals with and contains depictions of violence and suicide
anschließend Filmgespräch mit Prof. Dr. Edlyne Eze Anugwom, Träger des Humboldt-Forschungspreises, University of Nigeria, Fachgebiet Empirische Sozialforschung, Ethnologie und Europäische Ethnologie
FSK: 18 | CN: Film thematisiert Krieg und Trauer
VSR: 18 | CN: Film deals with war and grief
anschließendes Filmgespräch mit Adopt a Revolution, einer Initiative von deutschen und syrischen Aktivisten
Kooperation mit | Cooperation with
SEBIT

FSK: keine | CN: Film thematisiert Rassismus
VSR: none | CN: Film addresses racism
anschließend Filmgespräch mit dem Regisseur Dario Aguire und der Protagonistin Ursula Range
FSK: 18
anschließend Filmgespräch mit Enrique Acosta, Sozialwissenschaftler aus La Guajira, Kolumbien; Angehöriger der ethnischen Gruppe Wayúu; Mitglied des CIEF Zentrum für Forschung und Grenzstudien Kolumbien
FSK: 18
anschließend Filmgespräch mit Vertreter:innen von Kuzynka z Drezno und Pro Familia Sachsen
FSK: 18 | CN: Film thematisiert Antisemitismus, Gewalt und Tod
VSR: 18 | CN: Film addresses anti-Semitism, violence and death
anschließend Filmgespräch mit der Filmemacherin Lili Zahavi und Schauspieler, Musiker, Autor & Dozent David Steffen. Lili Zahavi hat ihre Wurzeln in Israel und der DDR, David Steffen ist Sohn einer Palästinenserin.
Kooperation mit | Cooperation with
SEBIT

FSK: 18 | CN: Film thematisiert Rassismus
VSR: 18 | CN: Film addresses racism
FSK: 12
anschließendes Filmgespräch mit Vertreter:innen vom Somalischen Verein in Dresden e. V.
FSK: 18 | CN: Film enthält Szenen militärischer und kriegerischer Gewalt
VSR: 18 | CN: Film contains scenes of military and war violence
anschließend Filmgespräch mit Rahel van Norden vom Psychosozialen Zentrum für Geflüchtete in Sachsen
FSK: 18 | CN: Film thematisiert Vergewaltigung und Gewalt
VSR: 18 | CN: Film addresses rape and violence






































