In China wurden Frauen historisch gesehen in unterdrückerische Ehen gezwungen, und ihnen wurde von ihren Familien über Tausende von Jahren verboten, zu lesen oder zu schreiben. Um damit zurechtzukommen, entwickelten und teilten sie untereinander eine Geheimsprache namens Nushu. Diese verborgenen Briefe, die in Gedichten oder Liedern mit Bambusstiften auf gefalteten Fächern und Taschentüchern geschrieben wurden, schufen zwischen Generationen chinesischer Frauen ein geheimes Unterstützungssystem für Schwesternschaft, Hoffnung und Überleben.

„Hidden Letters“ spannt einen Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart, von überschwemmten Reisfeldern über ländliche Dörfer bis hin zu pulsierenden Großstädten. Der Film folgt zwei chinesischen Frauen der Jahrtausendwende, die durch ihre Faszination für Nushu und ihre Entschlossenheit, dieses Erbe zu schützen, miteinander verbunden sind. In Jiangyong arbeitet Hu Xin als Nushu-Museumsführerin und strebt nach dem Scheitern ihrer Ehe danach, die alte Schrift zu beherrschen. In Shanghai begeistert sich Simu für Musik und Nushu, doch die gesellschaftlichen Erwartungen an sie als Ehefrau drohen, sie in ihrer Leidenschaft für Nushu zu behindern. Beeinflusst von Nushus Erbe der weiblichen Solidarität, kämpfen die beiden Frauen um ihr Gleichgewicht und ihren eigenen Weg in einer patriarchalischen Kultur, die von der Unterordnung der Frau geprägt ist.